Auf was müssen sich deutsche Autohersteller im Abgasskandal noch gefasst machen?
Tagtäglich überbieten sich die Zeitungen und Gazetten über neue Meldungen im Dieselabgasskandal und den Autoherstellern. Die Meldungen gehen von Fahrverboten, über Stilllegungen bis hin zu hundertausendfachen Rückrufen von Dieselfahrzeugen.
Nach mehr als drei Jahren Abgasskandal wird sich so mancher überlegen, ob nicht nun endlich alles aufgedeckt worden ist und die deutschen Automobilhersteller mit Strafen belegt worden sind.
Damit könnte man jedoch weit daneben liegen, denn die Durststrecke von deutschen Automobilherstellern scheint kein Ende zu nehmen.
Wir zeigen alle wichtigen Autohersteller beim Abgasskandal im Überblick.

Mercedes-Benz
Nachdem anfangs nur VW der schwarze Peter zugspielt wurde ist nun auch der Stuttgarter Konzern Daimler massiv vom Abgasskandal betroffen. Ob dies das der letzte Rückruf war, bleibt fraglich.
Anfang Juni stellte sich heraus, dass der Konzern europaweit über 700 000 Fahrzeuge zurückrufen muss. Der Stuttgarter Konzern will zwar Widerspruch gegen den Rückruf des Kraftfahrtbundesamtes einlegen, jedoch könnte sich für das Unternehmen noch ein weiteres Problem entwickeln. Nach übereinstimmenden Medienberichten ermittelt die Stuttgarter Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts des Betruges seit 2017 gegen Daimler.
Volkswagen
Auch für den Wolfsburger Konkurrenten VW sieht es momentan nicht besser aus. Weltweit musste Volkswagen fast 11 Millionen Autos zurückrufen, bei denen eine manipulierte Abgassoftware festgestellt wurde. In den USA müssen sich mehrere ranghohe VW-Mitarbeiter, darunter auch der ehemalige Vorstandsvorsitzende Martin Winterkorn, vor Gericht verantworten, da sie sich des Betruges strafbar gemacht haben könnten.
Allein in den Vereinigten Staaten soll der Konzern Volkswagen über 25 Milliarden Euro für die Rechtskosten infolge der Abgasmanipulation bezahlt haben.
Audi
Auch der Chef der Tochterfirma Audi, Rupert Stadler, soll sich des Betruges strafbar gemacht haben, sodass die Polizei bei ihm sogar die Durchsuchung seiner Räumlichkeiten anordnete. Mittlerweile sitz er in Untersuchungshaft wegen Verdunkelungsgefahr (Stand: 22.06.2018)
Porsche
Die andere Tochterfirma von VW, Porsche ist ebenfalls von Rückrufen betroffen. Demnach wurden nach der Feststellung von illegalen Abschalteeinrichtungen über 50.000 Autos des Porsche Cayennes zurückgerufen.
BMW
Dass die Abgasmanipulation aber nicht nur ein VW und Daimler Problem ist, zeigt sich am Beispiel BMW. Auch dort wurde bei 11 000 Fahrzeugen eine illegale Software aufgespielt, wodurch illegal Abgaswerte gesenkt worden sein sollen.
Ein ganzes anderes Problem könnte sich für alle deutschen Autohersteller bewahrheiten. Durch den immer größer werdenden Abgasskandal soll nach Nachforschungen des Roland Rechtsreports jeder Vierte nicht mehr bereit sein, ein Dieselfahrzeug zu kaufen.
Zudem bewerteten nur noch ein Viertel der Befragten die Arbeit der deutschen Autohersteller als positiv, während dies vor dem Bekanntwerden des Abgasskandals im Jahre 2014 noch über 60% waren.
Das einstige Aushängeschild der Deutschen könnte somit für Steuereinbußen in Millionenhöhe sorgen. Inwieweit allgemein die wirtschaftlichen Einbußen allgemein sein werden, lässt sich momentan jedoch noch nicht genau einschätzen.
Was kann man als Geschädigter noch unternehmen?
Suchen Sie sich eine Anwaltskanzlei, die sich auf den Diesel-Abgasskandal spezialisiert und im besten Fall schon einige Urteile erfolgreich vor Gericht gewonnen hat.
Die Einzelklage lohnt sich, denn so können auch Sie Ihren Schadensersatz geltend machen und im besten Fall den gesamten Kaufpreis zurück erhalten.