Corona-Pandemie verschärft Krise der Lebensversicherungen: Was bedeutet das für Anleger?
Schon seit Jahren werfen Lebensversicherungen kaum Rendite ab und gefährden die Altersvorsorge von Millionen Bürgerinnen und Bürgern. Die jüngste Studie, die der Bund der Versicherten e.V. (BdV) nun vorgelegt hat, prognostiziert düstere Aussichten für die Lebensversicherer. Demnach hat mehr als ein Viertel der untersuchten Unternehmen ernste Probleme. Sparer sollten daher umso dringender einen Widerruf ihrer Lebensversicherung in Betracht ziehen.

Corona erhöht Druck auf Lebensversicherer
Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise treffen die ohnehin angeschlagene Branche der Lebensversicherer mit voller Wucht. Denn die milliardenschweren Hilfspakte, die die Bundesregierung im Zuge der Pandemie geschnürt hat, treiben die Staatsschulden massiv in die Höhe.
Auch die Europäische Zentralbank (EZB) hat gigantische Anleihenkaufprogramme auf den Weg gebracht und Leitzinsen gesenkt, damit sich die Wirtschaft erholen kann. Dadurch werden die Zinsen für lange Zeit niedrig bleiben. Ein Problem, das den Lebensversicherern schon länger zu schaffen macht.
Kein Ende der Niedrigzinsphase in Sicht
Seit der Finanzkrise 2008 dauert nunmehr die Niedrigzinsphase in der Eurozone an. Lag die Durchschnittsrendite 2008 in Deutschland noch bei 4,8 Prozent, sank sie in den Folgejahren zunehmend, bis 2016 sogar das erste Mal eine negative Durchschnittsrendite registriert wurde.
Eine Entwicklung an der auch die EZB durch ihre Zinssenkungen für Hauptrefinanzierungsgeschäfte mitwirkte. Heute können sich Geschäftsbanken ihre Mittel bei der EZB zum Nulltarif beschaffen und zahlen Zinsen an diese, wenn sie Überschüsse bei ihr parken.
Infolge der Krise spülte die EZB erneut viel Geld in den Wirtschaftskreislauf. 1,35 Billionen Euro stellt die Zentralbank für das Pandemie-Notfallankaufprogramm zur Verfügung.
Steigende Zinsen rücken damit in weite Ferne. Mit verheerenden Folgen für die Lebensversicherer. Denn denen bricht dadurch der Zinseszinseffekt als stabilisierende Kraft weg. Und so können sie ihre Garantieversprechungen gegenüber ihren Kunden auf unabsehbare Zeit wohl kaum erfüllen.
Ein Ergebnis, zu dem die DZ-Bank in ihrer jüngsten Studie kam. Demnach fällt der Ausfall der Zinseszinseinnahmen beim Aufbau der Altersvorsorge umso stärker ins Gewicht, je länger die Niedrigzinsphase andauert. So müssen private Haushalte verstärkt aus eigenen finanziellen Mitteln fürs Alter vorsorgen, um das ursprünglich angestrebte Vorsorgeniveau erreichen zu können.
Kündigung vs. Widerruf der Lebensversicherung – So erhalten Sie mehr von Ihrem Geld zurück!
Die jüngsten Entwicklungen machen Lebensversicherungen noch einmal unattraktiver für Anleger, weshalb davon abzuraten ist, auf diese Weise fürs Alter vorzusorgen. Und für Sparer, die bereits eine Lebensversicherung abgeschlossen haben, empfiehlt es sich umso mehr, diese zu widerrufen.
Denn bei einem Widerspruch muss der Versicherer deutlich mehr Geld zurückzahlen als bei einer Kündigung. So können Anleger Ihre gesamten eingezahlten Beiträge zurückerhalten, inklusive der hohen Abschluss-, Vertriebs- und Verwaltungskosten.
Zudem haben sie Anspruch auf Zinsen als Nutzungsersatz. Der Versicherer muss den Kunden also das erstatten, was er mit deren Beiträgen erwirtschaftet hat.
Zeit die Lebensversicherung zu widerrufen!
Bei einer Kündigung hingegen erhält man nur den sogenannten Rückkaufswert der Police. Gerade in den ersten Jahren der Laufzeit liegt dieser deutlich unter dem, was man bisher an Beiträgen eingezahlt hat.
Denn der größte Teil des gezahlten Beitrags fließt nicht etwa in den Wert der Lebensversicherung, sondern in Abschluss- und Verwaltungskosten sowie den Todesfallschutz. Hinzu kommt, dass bei der Kündigung jüngerer Verträge hohe Stornogebühren anfallen.
Sie sollten allerdings keinesfalls leichtfertig und überstürzt einen Widerspruch erklären. Denn ohne einen spezialisierten Anwalt an Ihrer Seite ist das Risiko eines finanziellen Totalschadens immens.
Wir empfehlen Ihnen daher: Lassen Sie in einer kostenlosen Erstberatung Ihren Vertrag von uns auf Fehler in der Widerspruchsbelehrung prüfen. Anschließend beraten wir gemeinsam über das weitere Vorgehen.